Wie entwickelt sich die Zahlungsmoral nach der Corona-Krise?

Dass sich die Corona-Pandemie auf das Zahlungsverhalten der Österreicher*Innen auswirkt, steht außer Frage, und zwar sowohl im B2C als auch im B2B-Segment. Sowohl die Zahlungsmoral privater Schuldner als auch die von gewerblichen Debitoren leidet seit Beginn der Corona-Krise.

Vielen Verbrauchern fehlen mittelfristig die Einnahmen, um alle ihre Rechnungen zuverlässig und pünktlich bezahlen zu können. Immer mehr Gläubiger sehen sich dadurch mit säumigen Schuldnern konfrontiert.

Ursachen für die sinkende Zahlungsmoral bei Verbrauchern

Analysiert man diverse veröffentlichte Umfragen und Statements des letzten Jahres, so stellt man fest, dass der Höhepunkt der negativen Auswirkungen der Corona-Pandemie in puncto Zahlungsverzug von Verbrauchern noch vor uns liegen dürfte.  Kurzarbeit und Arbeitslosigkeit sind die am häufigsten genannten Gründe für Liquiditätsengpässe. Kurzarbeit ist also in diesem Umfang eine völlig neue Ursache für Zahlungsverzug, die bis ins erste Quartal 2020 noch gar keine Rolle für das Zahlungsverhalten von Verbrauchern gespielt hat.

Bei den Verbraucherinsolvenzen sieht man bislang kaum einen Effekt. Es dürfte sich aber um die sogenannte „Ruhe vor dem Sturm“ handeln. Denn hohe Arbeitslosenzahlen und eine massive Anzahl an Personen in der Kurzarbeit reduzieren die finanziellen Spielräume vieler Verbraucher. Wenn es nicht gelingt, die Krise am Arbeitsmarkt zu bewältigen, muss damit gerechnet werden, dass auch die Zahl der Verbraucherinsolvenzen früher oder später wieder steigen.

Weitere Ursachen für die schlechte Zahlungsmoral sind:

  • Liquiditätsengpass aufgrund der Corona-Krise
  • Arbeitslosigkeit
  • Vorsätzliches Nichtbezahlen
  • Überschuldung /Privatinsolvenz
  • Unvorhergesehene Lebensereignisse wie Krankheit oder Tod des Partners
  • Nachlässigkeit (Vergesslichkeit)
  • Reklamation des Kunden

Ursachen für die sinkende Zahlungsmoral bei Unternehmen

Aber nicht nur im B2C-Segment, auch im B2B-Bereich ist die Zahlungsmoral am Sinken. Auch hier führt die Corona-Pandemie mittelfristig zu Liquiditätsengpässen. Dabei muss man festhalten, dass die staatlichen Coronahilfen durchaus wertvollen Einfluss auf den wirtschaftlichen Verlauf im 1. Jahr der Pandemie genommen haben und das Ausmaß des Schadens ohne Hilfen unverhältnismäßig höher gewesen wäre.

Weitere Ursachen für die schlechte Zahlungsmoral von Unternehmen sind:

  • Zahlungsausfälle bei den eigenen Kunden
  • Schlechte Auftragslage
  • Zu wenig Eigenkapital
  • Ausnutzen von Lieferantenkrediten
  • Insolvenz
  • Vorsätzliches Nichtbezahlen
  • Nachlässigkeit (Vergesslichkeit)
  • Reklamation des Kunden

Insbesondere Unternehmen, die bereits in Zeiten der Hochkonjunktur Ihr Forderungsmanagement nicht professionell organisiert hatten, haben Ihre Schuldner indirekt geradezu animiert, Zahlungsziele auszudehnen und sehen sich nun verstärkten Risiken ausgesetzt.

Welche Branchen sind durch Corona besonders von schlechter Zahlungsmoral betroffen?

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie ziehen sich nahezu durch alle Branchen, mit wenigen Ausnahmen. Gerade diejenigen Branchen, deren Betrieb in ihrer Geschäftstätigkeit durch den Corona-Lockdown besonders eingeschränkt waren, leiden am meisten unter Zahlungsausfällen und sind somit doppelt betroffen.

Wie sind die Aussichten?

Kurz gesagt: Optimismus ist gefragt!

Natürlich kann eine Pandemie dieses Ausmaßes nicht spurlos an uns vorübergehen. Die Langzeitfolgen werden uns noch über Jahre begleiten.

Die konjunkturelle Abschwächung in Österreich und der gesamten Welt wird sich natürlich auch in den Insolvenzzahlen niederschlagen.

Sobald diverse staatliche Fördermaßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie reduziert werden oder auslaufen, muss mit einem beträchtlichen Anstieg bei den Insolvenzen gerechnet werden, falls sich die Wirtschaft nicht rasch von dem durch die Corona-Pandemie ausgelösten Konjunktureinbruch erholt.

Umso wichtiger ist es, seine Kunden genau zu kennen und das Risiko möglichst präzise einschätzen zu können.

Kommt es dennoch zum Zahlungsverzug, ist rasche Hilfe gefragt. Verzetteln Sie sich nicht mit Vereinbarungen, welche letztendlich nicht eingehalten werden. Auch in Zeiten einer Pandemie heißt es – Zeit ist Geld! Ein straffes Mahnwesen mit dem nötigen Fingerspitzengefühl, auch für langjährige Kunden, ist dabei ganz wesentlich! Die Eurincasso GmbH unterstützt Sie gerne beim Einzug der überfälligen Forderungen.

Auch die schlimmste Pandemie geht einmal zu Ende. Und dann sollte der Kontakt zu langjährigen Kunden und Partnern noch auf Augenhöhe praktizierbar sein. Die Konjunktur kann nur dann richtig Fahrt aufnehmen, wenn auch bestehende Kooperationen in schwierigen Zeiten weiterhin wertschätzend miteinander umgehen.

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Inkassodienstleister versorgen alle unsere Branchen mit Liquidität, verhindern Zahlungsausfälle und sichern dadurch Jobs und unternehmerische Existenzen. Damit sind sie ein wichtiger Stützpfeiler für die österreichische Wirtschaft
Roland Zuckerstätter
Geschäftsführer Eurincasso GmbH